Die Kritik der Betroffenen liegt also auf der Hand. Während es zwar lobenswert und eine nette Geste der Offenheit ist, sich im Sommer mit den Farben der LGBTQ+-Gemeinschaft zu schmücken, reichen dieser einfache Farbwechsel und ein paar launige Posts nicht aus, um sich den Respekt und die Dankbarkeit der Community zu verdienen. Im Gegenteil: Das „Sichschmücken“ wird aufgefasst als Ausdruck der Selbstdarstellung bzw. Imagepolitur und damit als ein Versuch, sich solidarischer darzustellen, als man eigentlich ist. Ähnliches erlebte im letzten Jahr die „Black Lives Matter“-Bewegung, als viele Menschen und Unternehmen auf ihren Profilen komplett schwarze Bilder teilten, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Auch hier galt: Eine nette Aufmerksamkeit, aber für die erhoffte Veränderung viel zu wenig.