Gender Bias in Stellenanzeigen: Erkennen, Verstehen und Bekämpfen

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

In der heutigen Arbeitswelt streben Unternehmen nach Vielfalt und Chancengleichheit. Dennoch gibt es immer noch subtile Formen von Diskriminierung, die sich in Stellenanzeigen manifestieren können. Gender Bias ist eine davon. In diesem Blogbeitrag werden wir Gender Bias in Stellenanzeigen genauer betrachten, seine Auswirkungen erkunden und Lösungen aufzeigen, wie Unternehmen diesen Bias bekämpfen können.

Was ist Gender Bias und wie kommt er in Stellenanzeigen?

Gender Bias (zu Deutsch „geschlechtsbezogener Verzerrungseffekt“) bezieht sich auf Vorannahmen oder Stereotypen, die aufgrund des Geschlechts einer Person bestehen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Gender Bias oft unbeabsichtigt ist und aus tief verwurzelten gesellschaftlichen Vorurteilen resultieren kann. Ein simples Beispiel: Macht die Augen zu und stellt euch einen Arzt vor. Jetzt mal ehrlich – ihr habt vor eurem inneren Auge einen Mann gesehen, oder? Und das, obwohl es mittlerweile in Deutschland fast genauso viele Ärztinnen wie Ärzte gibt.

Wie äußert sich Gender Bias in Stellenanzeigen?

Gender Bias kann sich in Stellenanzeigen auf vielfache Weise äußern. Dazu zählen insbesondere:

  • Geschlechtsspezifische Begriffe: Stellenanzeigen können – bewusst oder unbewusst –geschlechtsspezifische Sprache enthalten. Denn zu unserem internalisierten Gender Bias gehört beispielsweise auch, dass wir agentische Eigenschaften eher mit Männern assoziieren und kommunale Eigenschaften eher mit Frauen. Wird ein einer Stellenanzeige nach einer „starken“ Führungskraft gesucht, impliziert dies, dass Männer bevorzugt werden, während „teamfähige Kandidaten“ eher Frauen ansprechen könnte.
  • Keine gender-sensiblen Formulierungen: Um möglichst alle Geschlechter anzusprechen ist es wichtig, diese bereits auch im Jobtitel zu nennen. Statt etwa einen „Vertriebsleiter“ zu suchen, könnte man „Vertriebsleiter:in (m/w/d)“ oder „Vertriebsleitung“ schreiben.
  • Stereotype Stellenanzeigenbilder: Bilder in Stellenanzeigen sollten Vielfalt und Inklusion zeigen. Wenn ausschließlich ein Geschlecht in den Bildern zu sehen ist sind, kann dies Geschlechtsstereotypen verstärken. Außerdem ist darauf zu achten, wie die Personen jeweils dargestellt werden.

Was können Unternehmen gegen Gender Bias in Stellenanzeigen tun?

Zunächst einmal sind interne Maßnahmen zu leisten. Denn auch nur, wenn in der Unternehmenskultur aktiv gegen Gender Bias vorgegangen wird, ist der Auftritt nach außen authentisch. Unternehmen sollten also ihre Mitarbeitenden in Bezug auf Gender Bias sensibilisieren. Schulungen können dabei helfen, unbewusste Vorurteile zu erkennen und zu überwinden – auch in anderen Bereichen des Arbeitsalltags.

Anschließend gilt es, die Stellenanzeige auf Gender Bias zu überprüfen und anzupassen. Dazu gehört die gendersensible (Bild-)Sprache ebenso wie die Inhalte. Denn auch hier gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung. So zeigen beispielsweise Studien, dass Frauen viel größeren Wert legen auf Angaben zum Arbeitsumfeld, während Männer sich eher auf die Arbeitsaufgaben fokussieren. Externe Expert:innen können hierbei wertvolle Unterstützung bieten.

Eine Möglichkeit ist auch, Bewerber:innen die Möglichkeit einzuräumen, Feedback zur Stellenanzeige zu geben. Zudem ist eine regelmäßige Evaluation der Reaktionen auf Stellenanzeigen wichtig, um etwaige Probleme schnell zu identifizieren und anzugehen.
Letztlich gilt: Die (Geschlechter-)Vielfalt des Unternehmens sollte sich nicht nur in den Stellenanzeigen, sondern auch in der gesamten Unternehmenskommunikation widerspiegeln.

Gender Bias abbauen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels

Gender Bias in Stellenanzeigen kann subtil sein, aber seine Auswirkungen sind real und können die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt erheblich beeinflussen. Unternehmen sollten aktiv daran arbeiten, Geschlechtsdiskriminierung zu erkennen und zu bekämpfen. Gender Bias in Stellenanzeigen ist ein Problem, das angegangen werden muss, um sicherzustellen, dass alle Talente unabhängig vom Geschlecht eine faire Chance haben.

Denn indem Unternehmen aktiv gegen Geschlechtsdiskriminierung in ihren Anzeigen vorgehen und sich für eine gerechtere Arbeitswelt einsetzen, tragen sie nicht nur zur Beseitigung von Vorurteilen bei, sondern können auch mehr qualifizierte und vielfältige Talente anziehen und somit dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Eine inklusive Arbeitsumgebung, die neben Geschlecht auch Ethnizität, Alter und andere Faktoren berücksichtigt, ist entscheidend, um die besten Kandidat:innen anzuziehen und zu halten.

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